Die heimische Kiefer ist nach der Fichte die wichtigste Wald- und Wirtschaftsbaumart Deutschlands. Neben dem Verbreitungsgebiet Europa kommt der Nadelbaum noch in Kleinasien und östlich davon bis Sibirien vor.
Die über 120 verschiedenen Kiefernarten lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Soft Pines und Hard Pines. Die Soft Pines haben leichtes und weiches Kiefernholz (<45g/cm³). Die Hard Pines dagegen ein mäßig leichtes bis mäßig schweres Holz (>45g/cm³). Besonders beliebt ist Kiefer als Terrassendiele oder Fußbodenbelag. Aber auch als Konstruktionsholz findet es oft Verwendung.
Farbe und Holzstruktur von Kiefernholz
Das frische Kernholz ist gelb bis rotbraun und dunkelt im Licht stark nach. Das weiß-gelbliche Splintholzsetzt sich deutlich vom Kernholz ab. Durch den Wechsel zwischen Spät- und Frühholz entsteht ein gleichmäßiges Strukturbild. Auf der tangentialen Fläche sind deutliche Fladern zu erkennen und auf der radialen Fläche schmale Streifen. Ebenfalls charakteristisch für Kiefernholz sind der Harzkanal und der harzige Geruch des frischen Holzes. Durch den mittleren Schwindwert hat das Holz ein gutes Stehvermögen.
Die technische Trocknung erfolgt schnell. Wichtig: Nicht zu scharfe Trocknungsprogramme wählen, da dies zu kleinen Rissen im Holz führt. Das Kernholz überzeugt durch eine hohe Dauerhaftigkeit. Das Splintholz ist nicht so resistent wie das Kernholz; es ist besonders pilz- und insektenanfällig.
Verwendung und Bearbeitung von Kiefernholz
Die technischen Eigenschaften, die mittlere Festigkeit und das ästhetische Holzbild führen zu vielseitigen Verwendungszwecken. Kiefernholz kann als Rundholz, Schnittholz oder Furnier zum Einsatz kommen. Auch im Innenausbau ist die Kiefer beliebt, z. B. als Fußboden (Massivholzdielen), Treppen-, Wand- und Deckenverkleidung oder im Möbelbau. Im Außenbereich wird Kiefernholz für Fassadenverkleidungen, Balkone, Fenster, Terrassendielen und Tore eingesetzt. Das Nadelholz ist ebenso ein wichtiger Werkstoff für die Papierindustrie. Zum Bearbeiten des Holzes eignet sich Hartmetallwerkzeug.
Besonderheiten der Kiefer
Das Holz der Kiefer verfügt über Harzkanäle. Frisches Kiefernholz hat einen etwas harzigen Geruch. In Verbindung mit Eisenmetallen kann es zu Oxidationen kommen.
Die Folge: Unschöne graublaue Verfärbungen der Holzoberfläche.
Kiefer Steckbrief
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Herkunft/Verbreitung: Europa, östlich bis Sibirien; Kleinasien
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Dauerhaftigkeitsklasse: 3-4
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Kurzzeichen DIN EN 13556: PNSY
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Botanische Bezeichnung: Pinus sylvestris, Familie Pinaceae
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Farbton: gelb bis rotbraun
Kiefer - Information und Beratung
Technische Daten von Kiefer
- Gewicht: 550 kg/m³
- Dauerhaftigkeit: mäßig bis gering
- Rohdichte lufttrocken (12-15% u): 0,51-0,55 g/cm³
- Druckfestigkeit u12-15: 45-55 N/mm²
- Biegefestigkeit u12-15: 79-100 N/mm²
- Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15: 10800-13000 N/mm²
- Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet:2,2-5,1 kN
- Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15: 14-23 N/mm²
- Trocknungsschwindmaß (radial): 2 %
- Trocknungsschwindmaß (tangential): 4 %
- Differentielles Schwindmaß (radial): 0,15-0,19 %
- Differentielles Schwindmaß (tangential): 0,25-0,36 %
- Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2): 3-4
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Gewicht frisch: 750-850 kg/m³
Kiefer Produkte
Quellen: www.holzvomfach.de
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